Terminkalender
An der Sawa, an dem kühlen Strome
Serbische Lieder von Carl Loewe, Heinrich von Herzogenberg und Georg Henschel nach Texten von Talvj
Martha Matscheko / Sopran
Johanna Zachhuber / Mezzosopran
Jan Petryka / Tenor
Andreas Lebeda / Bariton
Claus-Christian Schuster / Klavier
Mitwirkend Anna-Maria Fischer / Mezzosopran
Programm
Adolf Wallnöfer
(1854-1946)
aus Liederspiel. Zehn Terzette für Frauenstimmen mit Klavierbegleitung op.107/3, 4 (1911)
Die gefangene Nachtigall
Schlimm für [die] Männer
Carl Loewe
(1796-1869)
Serbischer Liederkreis op.15 (1824, Goethe gewidmet)
(deutsch von Talvj)
Mädchen und Rose
Beim Tanze
Überraschung
Des Jünglings Segen
Liebesliedchen
Kapitulation
Heinnrich von Herzogenberg
(1843-1900)
Sieben Serbische Mädchen-Lieder (übersetzt von Talvj)
für eine Mezzo-Sopran-Stimme mit Begleitung
des Pianoforte op.45 (Leipzig 1884)
(Elisabeth von Herzogenberg gewidmet)
Wär ich Arme, ach ein Bächlein
Hätt’ ich nur, ach Laso! all’ des Zaren Schätze
Schelte nicht, o meine Mutter!
O du blüthenschöne Blume!
Als wir gestern in der Herberg waren
Wasser trug das junge Mädchen
Schmückte mit Laub ein Wäldchen sich
Heinrich von Herzogenberg
aus Drei Duette für Sopran und Bariton op.74/2 (1892)
Der Unvermeidliche
Max Reger
(1873-1916)
aus Achtzehn Gesänge op.75/3, 7 (1903)
Der Knabe an die Mutter
Schlimm für die Männer
Georg Henschel
(1850-1934)
Serbisches Liederspiel op.32 („An Johannes Brahms“) 1878
[Eine Reihe altserbischer Volkslieder nach der Talvj’schen Übersetzung
für eine und mehrere Singstimmen mit Begleitung des Pianoforte]
Schlimm für die Männer
Das böse Jahr
An die Nachtigall
Der Knabe an die Mutter
Unter dem Mandelbaum
Tödtliche Krankheit
Ich vergönn’ es ihm
Die Braut
Der bezauberte Knabe
Die gefangene Nachtigall
Nach Goethe, Rückert, Eichendorff, Hölderlin und Mörike steht erstmals eine Dichterin im Mittelpunkt eines vokal.isen-Programms – die hochbegabte Therese Albertine Louise von Jacob, die ihre Werke unter dem Pseudonym Talvj veröffentlichte, verbrachte ihre Jugendjahre in Russland, beschäftigte sich eingehend mit slawischer Volkspoesie und veröffentlichte 1825 die Sammlung Volkslieder der Serben, die sie keinem Geringeren als Goethe widmete. In einer Zeit zunehmender nationalistischer Ab- und Ausgrenzungen leistet sie einen bedeutenden Beitrag zur Verständigung zwischen Völkern und Kulturen; ihre Gedichte und Übertragungen fanden u. a. in Kompositionen von Herzogenberg, Henschel und nicht zuletzt ihres Schwagers Carl Loewe ein bewegendes und nachhaltiges Echo.
Martha Matscheko © Reinhard Winkler
Die Oberösterreicherin Martha Matscheko wird ab März 2025 als Zerlina in Wolfgang Amadeus Mozarts Don Giovanni am Vorarlberger Landestheater auf der Bühne zu erleben sein. In der Spielzeit 2024 verkörperte sie die Rolle der Zelide in Wenn ich König wär‘ von Adolphe Adam am Theater für Niedersachsen, die Comtesse Stasi in der Csárdásfürstin am Theater an der Rott und die Gianetta in L’elisir d’amore bei der Oper Burg Gars. Darüber hinaus ist sie Finalistin des Gesangswettbewerbs „Johann Strauss“ - einer Kooperation des Festjahres Johann Strauss 2025 Wien mit dem Münchner Gärtnerplatztheater. Ihr Debüt beim Internationalen Brucknerfest Linz 2024 gab sie als Sopransolistin bei Anton Bruckners d-Moll-Messe mit dem L’Orfeo Barockorchester unter der Leitung von Michi Gaigg, und als Preisträgerin des Musica Juventutis Förderpreises gab sie im März 2024 einen Konzertabend im Wiener Konzerthaus. Im Mai 2023 gab Matscheko u. a. mit dem Spanischen Liederspiel von Robert Schumann ihr Debüt im Wiener Musikverein. 2021 sang sie im Pasticcio Die Geduld des Sokrates in der Hamburger Elbphilharmonie, und bereits 2019 debütierte die junge Sopranistin als Ida in der Fledermaus von Johann Strauss im Brucknerhaus Linz sowie als Anne Frank in der Mono-Oper Das Tagebuch der Anne Frank von Grigori Frid am Stadttheater Gießen.
Sie studierte bei Birgit Heindler, an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz bei Katerina Beranova sowie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Edith Lienbacher und Angelika Kirchschlager.
https://www.marthamatscheko.com/
Johanna Zachhuber © Marco Sommer
Johanna Zachhuber zeichnet ihre Begeisterung für Vielfalt aus - so debütierte sie im Herbst 2022 in dem preisgekrönten Stück Humanistää! im Wiener Volkstheater, gab im Jahr darauf ihr Debüt im goldenen Saal des Wiener Musikvereins mit Werken von Mozart und Pergolesi und war im Großen Saal des Wiener Konzerthauses in Leonard Bernsteins Mass zu hören. Sie sang u. a. bei Festivals wie Musica Angelica Los Angeles, Pontificio Musica Sacra Rom, MusikMeran, Freystätter Musiktage Nürnberg, Dvořákova Olomouc sowie beim Brucknerfest Linz.
Die oberösterreichische Mezzosopranistin war außerdem in Franz Lehárs Operette Die lustige Witwe, in Leonard Bernsteins Oper A quiet place, in den zeitgenössischen Opern Der verschwundene Hochzeiter von Klaus Lang und in Angels in America von Peter Eötvös zu hören; dabei arbeitete sie u. a. mit Dirigent:innen wie Dennis Russell Davies, Martin Haselböck, Erwin Ortner und Johanna Soller sowie mit Regisseur:innen wie Claudia Bauer, Dominique Mentha und Susanne Lietzow zusammen.
Johanna Zachhuber absolvierte ihre Gesangsstudien bei Uta Schwabe und Roberta Invernizzi am Konservatorium Wien; musikalische Impulse erhielt sie u. a. von Michael Nowak, außerdem von Claudia Visca, Angelika Kirchschlager, Klesie Kelly-Moog und Kai Wessel.
Jan Petryka © Theresa Pewal
In Warschau als Sohn einer Musikerfamilie geboren, hat Jan Petryka in Wien und Graz Violoncello und Gesang studiert. Als Tamino (Zauberflöte) und Novice (Billy Budd) feierte er Erfolge an internationalen Opernhäusern (Wien, Lyon, Bregenz, Prag). Über die Zusammenarbeit mit Robert Holl etablierte sich Jan Petryka als Lied- und Oratoriensänger; mit namhaften Klavierpartnern wie Helmut Deutsch, Pierre Laurent Aimard, Sir András Schiff, Roger Vignoles und Julius Drake trat er bei wichtigen Festivals wie etwa der Schubertiade Schwarzenberg, dem Oxford Lieder Festival und dem Lied Festival Zeist auf. 2021 feierte er sein Debüt bei den Salzburger Festspielen als einziger Darsteller in der Oper GOLD!; im vergangenen Jahr führten ihn Konzerttourneen mit Bachs h-moll Messe und Haydns Schöpfung nach Barcelona, Wien und Stuttgart. Seit 2021 unterrichtet Jan Petryka am Konservatorium für Kirchenmusik in Sankt Pölten.
Andreas Lebeda © Josef Madlmayr
Andreas Lebeda studierte an der Universität Salzburg (Germanistik) und am Mozarteum; entscheidende Anregungen erhielt er in der legendären Klasse von Nikolaus Harnoncourt am Mozarteum und als Schüler von Kurt Widmer an der Musikakademie Basel. 1990 erfolgte sein Operndebüt unter René Jacobs an der Opéra Comédie Montpellier; seither führten ihn Konzerte, Liederabende und Opernproduktionen in bedeutende Musikzentren in Europa, Südafrika, Japan und den USA sowie zu zahlreichen internationalen Festivals (2001 New York-Debüt in der Weill Hall/Carnegie mit Claus-Christian Schuster). Zu seinen wichtigsten CD-Aufnahmen zählen Monteverdis L’incoronazione di Poppea, Mozarts Grabmusik sowie Franz Schuberts Winterreise. Andreas Lebeda unterrichtete am Mozarteum Salzburg und leitete 30 Jahre lang eine Gesangsklasse an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz; er ist Gründer und künstlerischer Leiter der vokal.isen.
Claus-Christian Schuster © Claus-Christian Schuster
Der Pianist Claus-Christian Schuster wurde 1952 in Wien geboren. Nach anfänglichem Unterricht bei seinem Vater studierte er bei Wilhelm Hübner-Langenbruck, an der Wiener Musikhochschule und der Indiana University in Bloomington bei Hans Graf, dann bei Dieter Weber in Wien und zuletzt am Moskauer Čajkovskij-Konservatorium bei Vera Gornostaeva. Von prägender Bedeutung war für ihn die Begegnung mit Wilhelm Kempff in Positano. Er ist Preisträger etlicher internationaler Klavier- und Kammermusikwettbewerbe und gründete 1984 das Wiener Schubert Trio, dem 1994 – zusammen mit Amiram Ganz und Martin Hornstein – das Altenberg Trio Wien nachfolgte. Mit diesen Ensembles wurde er regelmäßiger Gast in vielen Musikzentren und bei Kammermusikfestivals und gestaltete von 1988 bis zu seinem Rückzug ins Privatleben 2012 einen eigenen Zyklus im Brahmssaal des Wiener Musikvereins.
Claus-Christian Schuster unterrichtete an der Wiener Musikhochschule und leitete neben seiner Konzerttätigkeit zusammen mit seinen Trio-Kollegen den Seminarlehrgang für Klavierkammermusik an der Konservatorium Wien Privatuniversität sowie Meisterkurse für Kammermusik in Europa und den USA. 15 Jahre lang war Claus-Christian Schuster künstlerischer Leiter des Internationalen Brahmsfests Mürzzuschlag; aus seiner prägenden Haltung kammermusikalischen Musizierens und seiner umfassenden Repertoirekenntnis ist dieses Programm hervorgegangen.