Catch me if you can
Elisabeth Wiesbauer / Violine
Boyana Maynalovska / Violine
Rosi Haberl / Viola
Cecilia Sipos / Violoncello
Georg Christoph Wagenseil (1715-1777)
Basso a quatro Streichquartett in C-Dur
Allegro Simphonia
Andante
Allegro – La Confusione
Matthias Georg Monn (1717-1750)
Quartett in g-Moll Livre 1 No. 2 (op. Posth.)
Andante
Allegro moderato
Florian Leopold Gassmann (1729-1774)
Quartetto in e-Moll H 453 (1773)
Poco adagio
Allegro
Menuetto
Allegro
***
Gregor Joseph Werner (1693-1766)
Fuge Nr. 6 in g-Moll aus den „Sechs Fugen für Streichquartett“ (Herausgegeben von Joseph Haydn)
Adagio ma poco
Vivace
Johann Georg Albrechtsberger (1736-1809)
Streichquartett in B-Dur op. 20 Nr. 2
Adagio non troppo
Fuga. Moderato
Menuetto
Finale – Allegro
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Streichquartett in d-Moll KV 173 (aus den „Wiener Quartetten“, 1773)
Allegro ma molto moderato
Andantino grazioso
Menuetto
Allegro
Barock oder schon klassisch? Eine berechtigte Frage zum Programm Catch me if you can. Denn die alten Formen Fuge, Kanon und Kontrapunkt stehen eindeutig im Mittelpunkt, erklingen aber in der damals modernen Besetzung des Streichquartetts – eine ungewöhnliche Kombination.
Die Musikerinnen des Lombardini Quartetts sind auf Themenjagd in der Wiener Vorklassik, und gehen den Ursprüngen der Gattung Streichquartett nach - mit Werken vergessener Wiener Komponisten.
Das Lombardini Quartett, benannt nach der venezianischen Violinvirtuosin und Komponistin Maddalena Laura Lombardini Sirmen (1745–1818), wurde 2016 in Wien gegründet. Es gab Konzerte u. a. bei folgenden Konzertreihen bzw. Festivals: Baroque Festival Florence, „Tage der Alten Musik“ in Pöllau, Schattenburgkonzerte in Feldkirch, DonauFestwochen im Strudengau, "Alte Musik im Schloss" in Linz, „Nah dran“ in Wels, „Salonkonzerte im Münchendorfer Musiksalon“ und „Frauenstimmen“ in Salzburg. Die Mitglieder sind mit der historischen Aufführungspraxis vertraut und spielen in etablierten Barockensembles.
Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt in der Wiederentdeckung und Aufführung unbekannter bzw. in Vergessenheit geratener Werke der Frühklassik auf mit Darmsaiten bezogenen historischen Instrumenten. Ihr Augenmerk richtet sich dabei auf teilweise unveröffentlichte historische Notendrucke aus dem 18. Jahrhundert, welche aufgrund zahlreicher Inkonsistenzen die Notwendigkeit ständiger Interpretation und kreativer Entscheidungen verlangen. Maddalena Laura Lombardini Sirmen war als Frau, die im 18. Jahrhundert eine Karriere als Berufsmusikerin verwirklichen konnte, eine Ausnahmeerscheinung. Sie dient den Künstlerinnen als Inspiration.
Die Debüt-CD des Lombardini Quartettes mit den sechs Streichquartetten von M. L. Lombardini erschien im Jahr 2022 unter dem Label cpo.
https://lombardiniquartett.at/lombardini_quartett.html
Lombardini Quartett © Maria Frodl
Elisabeth Wiesbauer studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien Musikerziehung und Violine bei Jussuf Karajev. Nach einem kurzen Ausflug ins Studium der Komposition folgte die Spezialisierung auf dem Gebiet der historischen Aufführungspraxis mit einem Konzertfachstudium Barockgeige an der heutigen MUK Wien bei Ulli Engel. Künstlerisches Masterdiplom mit Auszeichnung 2008. Meisterkurse bei Gottfried van der Goltz, John Holloway, Gunar Letzbor und Erich Höbarth. Wertvolle Impulse hinsichtlich Interpretation und Klanggestaltung erhielt sie in langjähriger Zusammenarbeit mit Michi Gaigg.
Sie ist Stimmführerin und zweite Konzertmeisterin bei den Orchestern barucco und Capella Leopoldina Graz, Gaststimmführerin beim Orchester Wiener Akademie unter Martin Haselböck. Seit 2009 ist sie ständiges Mitglied im L´Orfeo Barockorchester.
Als Solistin, Kammermusikerin und Orchestermitglied konzertiert sie auch mit zahlreichen anderen Klangkörpern bei führenden Festivals und Konzertreihen (Barocksolisten München, Accentus Austria, Concerto Stella Matutina, Open Chamber Berlin, Ensemble Klingekunst, Lombardini Quartett). Zahlreiche CD- und Rundfunkeinspielungen.
Von 2006 bis 2017 unterrichtete sie an der Freien Musikschule Wien Violine.
Seit März 2018 ist sie Professorin für Barockvioline an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz und leitet seit 2022 das Institut für Alte Musik und Historische Aufführungspraxis.
https://lombardiniquartett.at/elisabeth-wiesbauer.html
Boyana Maynalovska ist freischaffende Musikerin und lebt in Wien. Sie studierte klassische Violine in Sofia und wirkte dort beim Classic FM Radio Orchester mit. Nach ihrem Bachelorabschluss ging sie zum Aufbaustudium nach Deutschland und erhielt 2009 das Konzertdiplom der Hochschule für Musik in Würzburg. Im gleichen Jahr begann sie das Studium Alte Musik und Historische Aufführungspraxis, welches sie 2015 mit „Master of Music“ abschließt. Von 2008 bis 2014 war sie Mitglied im Philharmonischen Orchester des Landestheaters Coburg. Sie setzte ihre Ausbildung an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz bei Michi Gaigg und Elisabeth Wiesbauer fort, und schloss 2018 Barockviola mit „Master of Arts“ und Auszeichnung ab. Ein Aufbaustudium bei Enrico Gatti am Conservatorio di Musica G. B. Martini in Bologna bestritt sie von 2018 bis 2021.
Weitere Impulse verdankt sie Meisterkursen u. a. bei John Holloway, Simon Standage, Chiara Banchini und Federico Guglielmo.
Engagements beim Dresdner Festival Orchestra, mit dem Ensemble 1800‚ dem Main-Barockorchester Frankfurt und der Nürnberger Ratsmusik. Zahlreiche Rundfunk- und CD-Einspielungen.
Aktuell ist sie Mitglied beim L´Orfeo Barockorchester, Ensemble Barucco, The Rossetti Players und „I musici del Gran Principe“.
https://lombardiniquartett.at/boyana-maynalovska-violine.html
Rosi Haberl studierte Violine und Barockvioline am damaligen Brucknerkonservatorium Linz sowie Musikerziehung an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.
Schon während des Besuchs des Gymnasiums für Studierende der Musik in Linz begann ihre Auseinandersetzung mit historischen Instrumenten und Aufführungspraxis durch ein Studium in der Klasse von Michi Gaigg sowie auf mehreren Meisterkursen (Andrew Manze, Rachel Podger) und Sommerakademien. Vor einigen Jahren entdeckte sie ihre Vorliebe für das tiefere Register und absolvierte an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz ein Masterstudium Barockviola.
Nachdem sie die ersten Jahre ihrer musikalischen Tätigkeit der Barockgeige gewidmet hatte, startete sie 2013 eine berufliche Laufbahn als Bratschistin, die sie als Mitglied von Orchestern wie z. B. L’Orfeo Barockorchester, Wiener Akademie, Bach Consort Wien, barucco und Concerto Stella Matutina zu Spielorten in Europa, Asien und Südamerika führten. Sie lebt als freischaffende Musikerin und Feldenkrais®Lehrerin in Wien und Niederösterreich.
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Cecilia Sipos studierte Violoncello und Barockcello in Wien, Graz und Linz bei bedeutenden Musikerpersönlichkeiten wie Angelica May, Rudolf Leopold, Martin Hornstein und Claire Pottinger-Schmidt.
Von 2005 bis 2019 war sie im Niederösterreichischen Tonkünstler Orchester als Orchestermusikerin tätig, bis sie sich entschied, sich ganz der Kammermusik, dem Barockcello und der Konzertorganisation zu widmen.
Derzeit ist sie eine „frei-schaffende“ Musikerin, entdeckt und spielt unheimlich gerne unbekannte, selten aufgeführte Kompositionen, insbesondere von Komponistinnen.
Cecilia Sipos ist Gründungsmitglied des Klaviertrios Ensemble Trisonante und des Lombardini Quartettes. Die Künstlerin trat bei renommierten Festivals auf, wie z. B. Europäische Wochen Passau, ImpulsTanz Wien, Styriarte Graz, Sommerfestival Grafenegg, Jewish Festival Budapest, Donaufestival Strudengau und Festival Retz. Sie gab Konzerte sowohl in vielen europäischen Ländern als auch in Japan, Aserbaidschan, Turkmenistan und Georgien. Als Solistin debütierte sie 2011 mit der Bacãu Philharmonie mit Dvořaks Cellokonzert.
Derzeit spielt sie auch regelmäßig in verschiedenen Barockensembles (u. a. L’Orfeo Barockorchester, Wiener Akademie und Concerto Stella Matutina).
Ihre erstes Solo-Album mit dem Titel contemplation erschien 2020. Weitere Diskografien erschienen mit dem Ensemble Trisonante „Unfolding“ (2023, Gramola).
https://lombardiniquartett.at/cecilia-sipos.html